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BAUPLANUNG    BAUBETREUUNG        
 
 

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balkonsanierung

BalkonSanierung      

1. Zustand vor der Sanierung

- die KernFestigkeit der tragenden Bauteile war nur noch eingeschränkt vorhanden, beim prüfenden Beschlagen von EinzelFlächen haben sich immer wieder Schalen gelöst  bzw sandete Material ab.

- seit dem BombenTreffer 1945 im Umfeld dieses ZierGiebels, haben über jahrzehnte Nässe und Frost gewirkt ohne das jemand gegengesteuert hätte

- wir haben uns deshalb bei der Balkon-Sanierung zu einer RadikalErneuerung entschieden
Wobei das kein generelles Herangehen an die Problematik SandsteinSanierung war; zB sind bei den FensterGewänden nur ca 4% NeuMaterial 

und bei den TraufSims-Ausbildungen wurden im Bereich des HauptSimses ganze 2 FassadenSeiten (Hof- und Anbau-Seite) weitgehend mit vorhandenen wieder-verwendbaren TraufSims-Elementen ausgebildet,  nur das was noch fehlte, musste dann zwangsläufig in SonderAnfertigung neu hergestellt werden

- die neue Balkon-Grundplatte war wie folgt geplant;

> statt wie bisher aus 4 Einzel-Teilen  nur noch ein Bauteil
> StahlBeton-Platte mit SandsteinImitat-VorsatzSchichten an allen sichtbaren Flächen
> kraftschlüssige Auflage (LastAbtragung)  nur noch auf dem Mauerwerk,  die 3 Konsolen waren damit im statischen Sinne keine notwendigen TragElemente mehr
 

    

2. TeilRückbau der vorhanden Rüstung

- Einrüstung des Gebäudes;  - ich zeige dieses Foto deshalb, weil auch bei den RüstArbeiten durch umfangreichen Rückbau und anschließende Wiederherstellung erhebliche Kosten entstanden

- noch ein Detail: auf der oberen RüstEtage vorgelagert sind WärmedämmZiegel  und zwar mit Folien aufwendig geschützt gegen Nässe  > an solchen Details erkennt man gute BauFirmen (hier BU METZNER)
 

3. Ausbau der alten Balkon-GrundPlatten

- hier gezeigt werden die Etappen des Ausbaues der vorhandenen mehrteiligen Balkon-Grundplatten

- im oberen Foto ist die 2-teilige HauptPlatte entfernt, verblieben sind noch der Platten-RandStreifen  und die zwischen den Konsolen und den Grundplatten-Elementen angeordneten DistanzPlatten

> im unteren Foto sind dann auch noch der RandStreifen  und die DistanzPlatten entfernt, wobei wegen der Stabilität des angrenzenden Mauerwerks nicht alles entfernt werden konnte
sauber abgetrennt ist jeweils ein Teil verblieben

> in Verbindung damit, wurde das Mauerwerk lage- und höhenmäßig zur Aufnahme neuer DistanzPlatten vorbereitet
 
4. neue DistanzPlatten sind eingebaut

- hier sind jetzt die neuen DistanzPlatten eingebaut
Auf diese, so vorbereitete Tragkonstruktion, können dann die neuen Balkon-Grundplatten (je eine pro Geschoß) aufgesetzt werden
Das erfolgt mittels Kran-Montage.

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weiterhin sichtbar ist hier eine aufgearbeitete Konsole, deren Tragfähigkeit jedoch eingeschränkt ist, da sie nur optisch saniert wurde.
 
5. fertiggestellte neue UnterKonstruktion für die Balkon-Grundplatte

> Aufsicht und Untersicht auf die fertig vorbereitete UnterKonstruktion zur Aufnahme der neuen Balkon-Grundplatten, die wie gesagt, jetzt jeweils aus nur noch einem Bauteil bestehen

> die verlegten DistanzPlatten sind jeweils noch 5-teilig, schon wegen der HandVerlegungen  und um Lage- und Höhen-Justierungen besser vornehmen zu können


> es handelt sich hier um das 2.OG wo eine SB-Decke als Abschluss neu eingebracht wurde
Das darüber liegende MansardGeschoss mit dem ZierGiebel wurde dann völlig neu aufgebaut und zwar mit Wärmedämm-Ziegelmauerwerk
Der weiße Streifen im Höhen-Bereich der neuen OrtbetonDecke ist der vorgestellte DämmStreifen am äußeren Abschluss dieser SB-Decke.
Die gemauerten Auskragungen über der OrtbetonDecke sind eine Vor-Profilierung für den neuen TraufSims
 

    

6. einsetzen der neuen Balkon-GrundPlatte

- die KranMontage ging relativ unkompliziert vonstatten

- da die Konsolen keine statisch-wirksamen TragElemente mehr sein sollten, war das Mörtelbett nur im Bereich des Mauerwerks aufgebracht worden, im KonsolBereich entstand so eine HohlFuge
 
  mit diesem Dia-Film gibt es noch Probleme
7. Aufbau der Geländer-Pfosten

- 3-teilige Pfosten (Basis, Stütze,  AbdeckPlatte) ebenfalls aus SB mit SandsteinImitat-VorsatzSchichten an allen SichtFlächen

- zur Stabilisierung der GeländerPfosten sind die AbdeckPlatten mit dem angrenzenden Wandmauerwerk verbunden

- die vorhandenen 2 Balkon-Geländer wurden von einer Schlosserei aufgearbeitet, fehlende Teile erneuert und oberflächen-behandelt

- wichtig:  dabei wurde die GeländerHöhe auf das nach SächsBO § 38 (3)  geforderte Maß von >= 80cm gebracht
Der GeländerAufsatz war so gestaltet, das BlumenKästen verankert werden könnten, um mit einer RankBepflanzung die offene BalkonEinsicht zu verhindern
Damit sollte das Anbringen von HolzTafeln o.a. SichtSchutz-Elementen vermieden werden.
 
  mit diesem Dia-Film gibt es noch Probleme
8. Zustand nach SanierungsAbschluss

- das Ergebnis dieser Balkon-Sanierung kann sich auf ganzer Linie sehen lassen
 

    

eingesetzte SandsteinImitate

- neu erforderliche Sandstein-Bauteile bei diesem BauVorhaben wurden überwiegend aus SandsteinImitaten hergestellt

- diese SandsteinImitate bestehen aus einem StahlBeton-Kern mit SonderBeschichtungen im sichtbaren Bereich

Material: COMPAC/COMPAFIL-Steinnachbildung 
Rezeptur: gelber Sandstein
handwerkliche Bearbeitung:  geschliffen/gewaschen

> das folgende Foto zeigt angeliefertes Material, dabei sind linksseitig die StirnFlächen zweier Geländer-Stützen sichtbar, wo man ganz gut die StahlBeton-KernSchicht und die MantelFlächen mit dem SandsteinImitat sehen kann

> im konkreten Fall handelt es sich um Produkte der Firma COMPAC-Stein GmbH

- soweit mir bekannt wurden die Bauteile selbst im Raum Bodensee /Süddeutschland hergestellt  und in zwei Phasen per Schwerlastzug angeliefert (übrigens, ums abladen + lagern musste man sich dann selbst kümmern, außerdem hatte ein Schwerlastzug den Fußweg "zerpflügt"  weswegen es mit dem Ordnungsamt Probleme gab)

- die Konsequenz:  sehr genaues Arbeiten bei der Erstellung der VorfertigungsUnterlagen, denn NachFertigungen waren so gut wie ausgeschlossen
> der Formbau hätte neu kommen müssen,  der Transport über die weite Strecke,  der Baufortgang speziell der RüstungsAbbau wäre über Monate blockiert gewesen  und letztendlich durfte auch nichts übrig bleiben


- aus Gründen die hier nicht weiter erörtert werden sollen, kam abschließend auf alle SandsteinBauteile (natürliche + Imitate) ein DeckAnstrich (Keim-Farben)
Der ImitatEinsatz ist trotzdem zu rechtfertigen, denn;
> dadurch konnte dasselbe AnstrichSystem wie beim NaturSandstein ohne weitere Vorbehandlung verwendet werden
> fraglich ist, ob auch ein BetonElemente-Hersteller die Profilierungen so hinbekommen hätte
> hier ist eine echte Sandstein-OberflächenStruktur entstanden  (Beton > LunkerStruktur,  scharfe KantenGrade etc)
 

Balkon-Sanierung  Anmerkungen

-
bei dem BV WGH Mütze war es nicht gelungen einen AN für die SandsteinArbeiten zu bekommen, was in der Konsequenz dazu geführt hat, dass ich als Planer + Bauüberwacher diese Sache selbst in die Hand nehmen mußte. 

- letztlich waren dann
ca 13 verschiedene BauFirmen + EinzelPersonen mit getrennten Beauftragungen an den SandsteinArbeiten  beteiligt  incl stand die Besorgung von SpezialMaterial  und ArbeitsGeräten (LastenAufzug u.a.)

Dazu alle koordinierenden Tätigkeiten eines technologischen Bauleiters > zeitliche AblaufSteuerung,  Lagerflächen-Zuweisung, Schutz vor Nässe, Diebstahl + Beschädigung  etc

- bis heute (2012 /
ca 15 Jahre nach BauAbschluß)  sind mir allerdings zu diesen SandsteinArbeiten keine Schäden bzw Forderungen bekannt geworden